Vertiefung Lesewoche 6 (7.-11. Februar 2022): Jesaja 11-12, Psalm 5, Ruth 1-2
Jes 11,1 macht die deprimierende Ausgangslage des Gottesvolkes deutlich: von der königlichen Linie (Isai ist der Vater Davids) ist nur noch ein Stumpf übrig. Keine guten Vorrausetzungen für die Zukunft. Doch Gott kann daraus etwas machen. Und so wird im weiteren Verlauf des Kapitels beschrieben, dass der Messias aus dieser Linie hervorgehen wird. In den V. 1-5 wird gezeigt, wer er ist und was er tut. Hier müssen wir beachten, dass Christi Wirken insgesamt – bei seinem ersten und zweiten Kommen – zusammen in den Blick genommen wird. In den Versen danach wird uns das messianische Friedensreich in eindrucksvollen Bildern geschildert. Lies doch mal die V. 6-10 ganz genau und liste auf, was diese zukünftige Zeit von der Welt heutzutage unterscheidet! Ist es nicht wunderbar, was unser Herr für die Zukunft noch alles für uns bereiten wird?
Kapitel 12 schließt diesen ersten Teil im Jesaja-Buch schließlich mit einem kurzen Loblied ab. Haben nicht auch wir soviel Grund, unseren Gott zu loben?!
Diesen fünften Psalm können wir als ein Muster für unser Gebet verstehen. Wir lesen zunächst in den V. 2-4, wie David sich auf sein Gebet vorbereitet. Beachten wir vor allem, wie David Gott anspricht (V. 3) und überlegen wir mal, was das für seine Beziehung zu Gott bedeutet. Außerdem interessant ist, was uns V. 4 über Davids Gebetsgewohnheiten verrät. Danach richtet David seinen Blick zunächst auf Gott (V. 5-7) und erinnert sich bewusst daran, wie dieser Gott ist und was ihn ausmacht. Warum ist das so wichtig, dass wir immer wieder über Gottes Wesen nachdenken und wie kann dies unser Gebet beeinflussen? Schließlich bringt David in V. 8-10 sein eigentlichen Gebetsanliegen vor. Worum bittet er im Wesentlichen? Ist es nicht überraschend, dass gerade das Gebet um göttliche Leitung bzw. um ein Leben in Gottes Gerechtigkeit das große Gebetsanliegen Davids mitten in seiner misslichen Lage ist? Dies zeigt, dass David auch in diesem Umständen darauf bedacht ist, zur Ehre Gottes zu leben – was für ein Vorbild! Im Schlussteil (V. 11-13) bringt David dann sein Vertrauen zu Gott zum Ausdruck. Er ist sicher, dass Gott eines Tages Gerechtigkeit schaffen wird (vgl. 2Thess 1,6-7).
Kapitel 1 berichtet uns die Vorgeschichte des Buches Ruth. Besonders bemerkenswert ist Ruths Loyalität ihrer Schwiegermutter und Gott gegenüber, dass sie mit ihr zurück nach Israel geht (1,16-17). Trotz der erlebten Tragödie (Tod des Ehemannes) bleibt Ruth Gott treu. Die weitere Geschichte wird zeigen, dass Ruths Vertrauen in Gott nicht umsonst gewesen ist…
In Kapitel 2 gibt es zwei Teile: zunächst überlegen sich Noomi und Ruth einen Plan, wie sie in ihrer Not überleben können (2,1-2). Dann, als der Plan ausgeführt wird, begegnet Ruth Boas – einem Mann mit vorbildlichem Charakter – der Ruth überaus freundlich behandelt. (2,3-17). Schließlich können sich Noomi und Ruth über die erlebte Versorgung freuen (2,18-23). Bereits hier deutet sich an, dass Boas noch für eine viel umfassendere Versorgung/Rettung sorgen wird… Eine Frage bleibt: Welche Rolle spielt Gott eigentlich in alledem?