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Vertiefung Lesewoche 8 (21.-25. Februar 2022): Jesaja 24-27, Psalm 7

  1. Gottes Gericht über die Welt und der Lobpreis der Gläubigen – Jesaja 24-27

Von Jesaja 14 haben wir einen Sprung gemacht und direkt bei Kapitel 24 fortgesetzt. Was haben wir verpasst? In den Kapiteln 15-23 lesen wir von weiteren Gerichtsankündigungen Gottes gegenüber den Nachbarvölkern Israels.

Kapitel 24 hat nun einen globalen Fokus: Gottes Gericht wird nicht nur einzelne Völker treffen, sondern die Welt insgesamt (24,1). Es werden auch nicht nur einzelne Personen – wie z.B. besonders böse Könige – betroffen sein, sondern Angehöriger aller Schichten (24,2). Wovon Jesaja hier weissagt, ist der sogenannte „Tag des Herrn“, von dem wir auch in vielen anderen prophetischen Texten und nicht zuletzt in 2Thess 1,7-10 lesen. Was hier angekündigt wird, ist klar zukünftig und noch ausstehend, bis Jesus Christus zum Gericht wiederkommt.

Während dies für die von Gott abgefallene Welt eine schlechte Nachricht ist, ist dies für alle wahrhaft an Gott Gläubigen eine gute Perspektive. In Kapitel 25 lesen wir von einem Loblied der Erlösten (25,1-5) und einem großen, freudigen Festmahl (25,6ff). Es wird sogar erwähnt, dass der Tod gänzlich besiegt werden wird. Diese Freudenstimmung setzt sich auch in Kapitel 26 fort, in dem wir ein weiteres Loblied finden (26,1-6).

Ferner lesen wir davon, wie das Gottesvolk durch die Trübsal hindurchgekommen ist und nun von Gott wiederhergestellt (auferweckt) wird (26,7-21). Diese Verse verdienen sicherlich gründlicheres Nachdenken: Wie werden wir hier ermutigt angesichts schwieriger Zeiten? Wozu werden wir aufgefordert in diesen Momenten? Was hilft dem Gläubigen, durchzuhalten?

Kapitel 27 schließt diesen Teil ab und thematisiert die Wiederherstellung des Gottesvolkes. Hinter dem Leviatan (27,1) steht letztendlich Satan als Personifizierung aller gottfeindlichen Mächte. Er wird gerichtet, so dass das Gottesvolks am Ende der Zeiten ein für alle Mal aufatmen kann.

  1. Psalm 7

Mit diesem Psalm haben wir – wie wir in V. 1 lesen – ein Klagelied vor uns. Über die Abfassungssituation und die erwähnten „Worte des Kusch“ lässt sich sonst leider nichts Substanzielles sagen.

In den V. 2-6 breitet David sein Gewissen vor Gott aus. Er beschreibt seine persönliche und vertrauensvolle Beziehung zu Gott (V. 2a) und sieht in Gott allein seinen Helfen (V. 2b-3). Erstaunlich sind seine Worte in V. 4-6. David stellt sich hier quasi unter den Fluch Gottes, der ihn treffen möge, wenn das ihm Vorgeworfene der Wahrheit entsprechen sollte. Wichtig: David beansprucht hier keine Vollkommenheit oder Sündlosigkeit. Es geht ihm lediglich darum, dass er der (uns unbekannten) Sache nicht schuldig ist, die ihm vorgeworfen wird.

Tröstend ist für David – das lesen wir in V. 7-12 – der Gedanke an Gottes Gericht. Gott ist gerecht, er durchschaut alles und wird ein vollkommenes Urteil sprechen. Aus der Apostelgeschichte wissen wir, dass dieses Endgericht unserem Herrn Jesus Christus überantwortet ist (Apg 17,31). Wohl dem, der Jesus als seinen Retter kennt.

In V. 13-17 schreibt David nun davon, dass er tatsächlich Gottes Gericht erlebt. Ja, Gottes Gericht ist nicht nur endzeitlich, sondern mitunter straft Gott auch schon in diesem Leben (vgl. Apg 5 Hannanias und Saphira). Häufig ist es dabei so, dass Gott indirekt straft: Der Böse verstrickt sich durch seine Absichten und bringt sich selbst zu Fall (V. 16-17). Uns fallen sicherlich moderne Beispiele ein, wo man das so beobachten konnte.

Schlussendlich dankt David Gott in V. 18 und geht in den Lobpreis über.

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