Einführung 1Mose 12-50
Nach der sogenannten „Urgeschichte“ folgt im Buch 1Mose die Patriarchengeschichte. Abraham, Isaak, Jakob und Josef sind die vier Hauptpersonen die in 1Mose 12-50 im Mittelpunkt stehen.
In 1Mose 12-25 ist die Hauptperson Abraham. Wir lesen davon, wie Gott ihn eines Tages erwählte und ihm eine große Verheißung gab (1Mose 12,1-3). Doch schon bald wird die Frage drängend, wie diese große Verheißung („zahlreiche Nachkommen“) jemals erfüllt werden soll, wenn Abraham nicht mal einen einzigen Nachkommen hat? Doch Gott bestätigt seine Verheißung und verspricht Abraham einen Sohn (1Mose 15,1-5). Und Abraham, in seinem Gottvertrauen, glaubt Gott (1Mose 15,6) und wird damit zum Beispiel dafür, was echten Glauben an Gott kennzeichnet (vgl. Röm 4,3-5). Dennoch wird Abraham schwach und versucht einen menschlichen Ausweg aus seiner Kinderlosigkeit zu finden (Ismael). Gott lässt sich nicht beirren und schließt einen Bund mit Abraham (1Mose 17) und stellt klar, dass sich dieser durch einen Sohn Abrahams von Sara erfüllen wird. Und tatsächlich schenkt Gott – für den nichts unmöglich ist – den hochbetagten Eltern Abraham und Sara einen Sohn: Isaak (1Mose 21).
Ab 1Mose 25,19- 36 schwenkt der Bericht auf die Nachkommen Isaaks und insbesondere auf Jakob. Nach den Auseinandersetzungen der Brüder Jakob und Esau lesen wir von Jakobs Flucht nach Haran, seinen Auseinandersetzungen mit seinem listigen Onkel Laban und seinen Eheschließungen mit Lea und Rahel. In alledem wird deutlich, dass Gott in seiner Gnade Geschichte schreibt mit einem fehlerbehaften Mann wie Jakob! Selbst zwischen den Brüdern Jakob und Esau gibt es schließlich Versöhnung (1Mose 33).
Im 1Mose 37-50 wird uns schließlich von Josef und seinem Leben berichtet. Wir lesen von seinen Träumen und dem Hass seiner Brüder auf ihn, der so groß wird, dass sie ihn sogar nach Ägypten verkaufen (1Mose 37). Wir erfahren von Josefs erstaunlicher Karriere in Ägypten, die Gott in seiner Vorsehung dazu nutzt, die Familie Jakobs (durch die sich schließlich Gottes Verheißung an Abraham erfüllen sollte) vor dem sicheren Hungertod zu bewahren. Das Buch endet mit dem erstaunlichen Fazit von Josef gegenüber seinen Brüdern: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.“ (1Mose 50,20). So sehen wir am Ende der Patriarchengeschichte, dass Gottes Verheißung an Abraham schon ein Stück weit wahr geworden ist: Eine große Familie an Nachkommen Abrahams lebt in Sicherheit und gutem Auskommen!
Schlüsselvers: „2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“ (1Mose 12,2-3)