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Zwischen der Abfassung des ersten und des zweiten Korintherbriefs liegen einige Ereignisse, die wir im Groben rekonstruieren können. Nach 2Kor 13,1-2 hatte Paulus die Gemeinde in Korinth ein zweites Mal besucht. Dieser Besuch war mit „Traurigkeit“ verbunden, denn Paulus musste die korinthische Gemeinde aufgrund ihres schweren Fehlverhaltens (vgl. 1Kor 5) scharf zurechtweisen. Vermutlich stieß er dabei auf heftigen Widerstand, so dass ein Konflikt zwischen der Gemeinde und dem Apostel entstand. Darum entschloss sich Paulus nach diesem zweiten Besuch noch in einem weiteren Brief an die korinthische Gemeinde zu wenden, dem sogenannten „Tränenbrief“, der uns leider nicht überliefert ist (2Kor 7,6-10). Dieser Brief verfehlte seine Wirkung nicht. Die Gemeinde tat Buße und korrigierte ihr Verhalten (2Kor 2,5-11). Allerdings gab es in Reihen der korinthischen Gemeinde nach wie vor Einzelne, die Paulus kritisierten oder ablehnten. Sie warfen ihm vor, fleischlich gesinnt zu sein und hielten ihn für einen schwachen Redner (2Kor 10,2.10). Unter diesen Personen waren auch falsche Lehrer, die Paulus persönlich angriffen, um sich eine Plattform für ihr falsches Evangelium zu schaffen. Aus diesem Grund verfasste Paulus nun seinen dritten Brief an die Korinther, unseren heutigen 2. Korintherbrief, indem er seine apostolische Autorität verteidigte (besonders 2Kor 10-12), damit die Korinther ihren Glauben alleine auf das reine und unverfälschte Evangelium gründen.

In der Beschreibung dieser Hintergründe sind schon einige inhaltliche Punkte dieses Briefes angeklungen. Darüber hinaus nimmt die Beschreibung des christlichen Dienstes breiten Raum ein (2Kor 3-7). Paulus beschreibt das Privileg dieses Dienstes, nennt aber auch seine Schwierigkeiten. Ferner definiert er, worum es im Kern dieses Dienstes wirklich geht und wie er ausgeübt werden soll.

In 2Kor 8-9 dreht sich um eine Kollekte die für eine notleidende Gemeinde gesammelt werden soll. Hier wird deutlich, dass Christen sich umeinander sorgen, dass sie sich von Gott beschenkt wissen und aus diesem Grund auch großzügig für andere da sein können.

Der 2. Korintherbrief kann so gegliedert werden:  

  1. Paulus erklärt seinen Dienst Kap. 1-7
    • Das persönliche Verhalten des Paulus Kap. 1-2
    • Der neutestamentliche Dienst Kap. 3-7
  2. Paulus wirbt um Spenden Kap. 8-9
  3. Paulus verteidigt seine apostolische Autorität Kap. 10-13

           

Bei der Lektüre des 2. Korintherbriefs können wir uns folgende Fragen stellen:

  • Was lernen wir über den christlichen Dienst?
  • Auf welche Autoritäten gründen wir eigentlich unseren Glauben? Sind wir hier auf der richtigen Spur?

Schlüsselvers: Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, daß er der Herr ist, wir aber eure Knechte um Jesu willen.“ (2Kor 4,5)

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